Botanische Wanderung: Moorlandschaft Villanderer Alm
27.07.2020 -
Die Villanderer Alm ist deshalb so besonders, weil man hier weitläufige Feuchtgebiete in unterschiedlichen Ausprägungen vorfindet, es handelt sich um einen der größten Moorkomplexe, der südlich des Alpenhauptkamms liegt. Die Unterschutzstellung als Natura-2000-Gebiet steht noch aus – zu groß scheint der Interessenskonflikt zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu sein. Unterschiedliche Moortypen und die spezialisierte Flora bildeten den Schwerpunkt der heurigen Botanischen Wanderung.
Der Kamm der Villanderer Alm bildet die Wasserscheide zwischen Talfer und Eisack. Die Landschaft ist glazial geprägt, d.h. sie war während der Eiszeit unter einer dicken Eisschicht bedeckt. Die Morphologie des Gebiets bedingt, dass das Wasser teils kaum abfließt. Es herrschen tiefe Temperaturen, die Niederschlagsmengen sind verhältnismäßig hoch – all dies begünstigt die Bildung von Feuchtgebieten bzw. Seen, die im Laufe der Zeit verlanden. Der klassische Fall einer Moorbildung ist jener, wenn ein See durch den zunehmenden Pflanzenbewuchs langsam verlandet.
Der Botaniker Andreas Hilpold erklärte den Teilnehmern der Exkursion die Unterschiede zwischen Hoch- und Niedermooren und wies auf die besondere Pflanzenwelt hin. Das Rinderplatz-Hochmoor ist mit Latschenbeständen bewachsen, die sich mit offenen Flächen abwechseln. Die Bereiche sind unterschiedlich feucht, teilweise sind Bulte (höhergelegene Bereiche) und Schlenken (wassergefüllte Senken) ausgebildet. Der Lebensraum ist sehr nährstoff- und artenarm: Neben dem Blauen Pfeifengras finden wir hier im Untergrund hauptsächlich Torfmoos, verschiedene Seggen-Arten, den Rundblättrigen Sonnentau, sowie krautige Arten wie Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Moosbeere (Vaccinium oxycoccus), Rauschbeere (Vaccinium uliginosum).
Der Botaniker Andreas Hilpold erklärte den Teilnehmern der Exkursion die Unterschiede zwischen Hoch- und Niedermooren und wies auf die besondere Pflanzenwelt hin. Das Rinderplatz-Hochmoor ist mit Latschenbeständen bewachsen, die sich mit offenen Flächen abwechseln. Die Bereiche sind unterschiedlich feucht, teilweise sind Bulte (höhergelegene Bereiche) und Schlenken (wassergefüllte Senken) ausgebildet. Der Lebensraum ist sehr nährstoff- und artenarm: Neben dem Blauen Pfeifengras finden wir hier im Untergrund hauptsächlich Torfmoos, verschiedene Seggen-Arten, den Rundblättrigen Sonnentau, sowie krautige Arten wie Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Moosbeere (Vaccinium oxycoccus), Rauschbeere (Vaccinium uliginosum).
Auf der Villanderer Alm finden wir ein Mosaik aus Feuchtlebensräumen, aber auch Zirbenwald, Borstgrasrasen und Hochstaudenfluren. Dazwischen befinden sich landwirtschaftlich intensiver genutzte Flächen. Für Niedermoore typisch sind die Schwarz-Segge, Wollgräser und weitere Seggen-Arten. Die Schwarzseen sind in Verlandung begriffen, die Randbereiche sind von der Schnabel-Segge geprägt.
Eine botanische Rarität wächst im Masötscher Hotter (Hotter = Bezeichnung für Moor): die Strick-Segge kommt südtirolweit nur an 2 Orten vor: auf der Villanderer Alm und im Hochalmsee (Fojedöra). Diese Moor-Fläche wird als Zwischenmoor bezeichnet – charakterisiert durch einen Schwingrasen.
Nach einem informativen Tag konnten die Teilnehmer zahlreiche Erkenntnisse zu diesen besonderen Feuchtlebensräumen mit nach Hause nehmen.
Fotos: Judith Egger/AVS
v.l.n.r.: Sonnentau im Rinderplatz-Moor; Schwarzseen; Masötscher Hotter
Nach einem informativen Tag konnten die Teilnehmer zahlreiche Erkenntnisse zu diesen besonderen Feuchtlebensräumen mit nach Hause nehmen.
Fotos: Judith Egger/AVS
v.l.n.r.: Sonnentau im Rinderplatz-Moor; Schwarzseen; Masötscher Hotter