Müll.Berge
Müll am Berg ist nach wie vor ein (leidiges) Thema. Daher hat eine Arbeitsgruppe des AVS-Referats für Natur und Umwelt versucht, die Causa Gebirgsmüll mit dem Projekt Müll[Punkt]Berge: Weniger Müll, mehr Berge auf originelle und ironische Art und Weise aufzuarbeiten.Müll.Berge. No to rubbish mountains. Meno rifiuti più montagna.
Neobiota*
Die Initiative wird von der Autonomen Provinz Bozen – Abteilung Landesagentur für Umwelt und von der Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung finanziell unterstützt.
Neobiota*
Seit 2012 wurden verschiedene Teilprojekte zum Thema Gebirgsmüll umgesetzt. Diese wurden unter den Titel „Neobiota“ gestellt und dieser Begriff aus der Biologie für das Projekt etwas uminterpretiert:
Der Begriff „Neobiota“ ist griechischen Ursprungs und setzt sich aus den Worten „neos“ („neu“) und „bios“ („Leben“) zusammen. Als Neobiota bezeichnet man neue, gebietsfremde Arten,welche einen bestimmten geographischen Raum besiedeln, den sie ohne die Hilfe des Menschen nicht hätten erreichen können – genau so wie die vom Menschen eingeschleppten Müll-Arten, welche in großer Artenvielfalt in den Bergen herumliegen.
Die Gebirgsmüllforscher begeben sich auf die Suche und werden vielerorts fündig. Manche Müll-Arten haben einen geradezu charakteristischen „Lebensraum“ und vermehren sich dort prächtig. Die Gebirgsmüllsorten lassen sich in einige typische Kategorien einteilen, etwa: Plastikflaschen, Metallgegenstände (Kronkorken, Metalldosen und –büchsen), Zigarettenstummel, Papiertaschentücher und Plastikverpackungen in den unterschiedlichsten Größen und Formen.
Teilprojekte
- Filmdokumentation „Neobiota“ (2012): Dazu wurde der Kurzfilm „Neobiota. Auf den Spuren neuer Spezies“ produziert, der mit wenigen Worten auskommt (auch in italienischer und englischer Sprache) und dafür Bilder sprechen lässt. Im Kurzfilm werden die Feldforschungsarbeiten dokumentiert.
- „Neobiota“-Aufkleber (2013): Der Gebirgsmüll lässt sich in fünf häufig anzutreffende Kategorien einteilen. Jedem Müll-Typus ist ein eigener bunter Aufkleber gewidmet, der den Müll-Verursachern als Botschaft hinterlassen werden kann. Ziel ist eine breite Streuung der Botschaft - vor allem dort, wo viel Müll „verloren“ wird. Der Aufkleberbogen kann er kostenlos in der AVS-Geschäftsstelle oder bei den Ausstellungsorten der Wanderausstellung abgeholt werden. Um ein möglichst umweltfreundliches Produkt zu schaffen, wurde auf eine Beschichtung der Aufkleber verzichtet. Das Haftpapier besteht nach Herstellerinformationen aus reinem Zellstoff mit FSC-Mix-Zertifizierung und hat eine begrenzte Haltbarkeit. Es ist selbstverständlich, dass der Aufkleberbogen nicht im Gelände liegen bleiben soll.
- Wanderausstellung „Neobiota“ (2014): Die Wanderausstellung präsentiert Wissenswertes und Kurioses rund um den typischen Gebirgsmüll. Es werden die Themen Artenvielfalt und Lebensräume der Müllarten aufgegriffen, aber auch die Gebirgsmüll-Forscher kommen zu Wort.
- „Neobiota“-Ideenbündel (2015): Unter dem Motto „Einfälle statt Abfälle“ wurde als Ergänzung zur Wanderausstellung und Hilfsmittel für unterhaltsame Müllaktionen ein Vermittlungspaket entwickelt. Dieses präsentiert sich in Form eines „Ideenbündels“, eines 120 x 120 cm großen Stofftuches, welches mit vier Spielanleitungen bedruckt ist. Das Stofftuch kann mithilfe von Schnüren aufgespannt werden, als Unterlage für die Anhäufung von Müllobjekten verwendet werden oder zu einem Bündel geschnürt als „Müllsackl“ zum Transport von gesammeltem Müll verwendet werden. Die Ideenbündel können auf Anfrage in der AVS-Landesgeschäftsstelle (Referat für Natur und Umwelt) ausgeliehen werden.
Kontakt
Alpenverein Südtirol
Referat für Natur und Umwelt
Giottostraße 3
39100 Bozen
Tel: +39 0471 053992
E-mail: judith.egger@alpenverein.it